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Unsere Schule besitzt einen hohen Ausländeranteil, ist das etwa ein Problem?

 

Unsere Schule besitzt einen hohen Ausländeranteil, ist das etwa ein Problem?

 

Die Friedrich-Ebert-Realschule in Hürth ist dafür bekannt, dass sie viele Ausländer besitzt. Für viele Eltern aus Hürth ist dies eine große Sorge und ein Problem, denn Schulen mit einem hohen Ausländeranteil gelten oft als asozial und brutal. Ich selber bin Ausländer und bekomme so etwas immer wieder zu hören. Ich kann diese Aussagen zum Teil nachvollziehen, aber ich muss dann auch wieder sagen, dass es auch genügend deutsche Kinder gibt, die sich daneben benehmen. Viele ausländische Kinder an dieser Schule sind hier in Deutschland geboren, aber ihre Eltern nicht. Diese stammen nämlich aus einer ganz anderen Generation und kamen im Jugendalter mit ihren Eltern nach Deutschland. Interessant oder? Dahinter, wann und warum sie kamen, steckt aber viel mehr. Das erzähle ich euch jetzt.

 

Nachdem Adolf Hitler gestorben war und die Kriegszeit ihr Ende nahm, war Deutschland ein reiner Trümmerhaufen, viele wussten gar nicht, wo sie anpacken sollten. Der Krieg hatte nämlich große Schäden angerichtet. Die Straßen waren zerstört und die Häuser der Familien waren zerbombt, dazu brach sogar eine große Hungersnot aus. Es ging langsam voran als es hieß, Deutschland wieder aufzubauen. Das bekam die ganze Welt natürlich mit, vor allem die Länder im Süden, wie z.B Italien, die Türkei oder Spanien. Diese wollten mit anpacken, da die wirtschaftliche Lage in ihren Ländern nicht so gut war. Deutschland versprach ihnen dafür Geld und Arbeit. Im Jahr 1960 kamen dann also die ersten Gastarbeiter, das waren meistens die Väter, sie kamen dann nach Deutschland und halfen dabei, die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen. Die Züge waren voll mit Italienern, Türken, Portugiesen etc. Die Väter kamen meistens alleine und mussten ihre Familie in der Heimat zurück lassen, um sie zu unterstützen, schickten sie ihnen immer wieder Geld. Zeitzeugen berichteten davon, wie sie und ihr Umfeld dies empfanden. Man habe sofort gemerkt, dass sich Deutschland veränderte. Die Gesichter und die Haarfarben wurden nämlich immer dunkler. Es gab immer fremdenfeindliche Äußerungen gegenüber den Gastarbeitern, da die Ideologie von Hitler immer noch in den Köpfen der Menschen saß.

 

Viele schätzten sie und ihre Mitarbeit aber auch. Nach einigen Jahren Aufenthalt in Deutschland holten die meisten Gastarbeiter ihre Familie nach und so nahm es seinen Lauf. Mein Uropa war auch ein Gastarbeiter und kam im Jahr 1958 nach Deutschland. Er arbeitete in einer Autofirma in Köln Nippes. Im Jahr 1970 holte er dann seine Kinder, unter anderen meinen Opa, nach Deutschland. Er erzählte mir immer von der Fahrt hierhin und seine Zeit als Gastarbeiter in Deutschland. Meine Cousinen und Cousins und ich hörten ihm als Kind immer sehr aufgeregt und interessiert zu. Er zeigte uns auch viele seiner Schwarz-Weiß Bilder aus dieser Zeit. Nun ist er leider gestorben, aber er bleibt immer in unserem Herzen. Zum Abschluss meines Artikels möchte ich euch eine Sache mit auf den Weg geben: Urteilt nicht über Menschen, deren Geschichte ihr nicht kennt, diese könnten nämlich die nettesten Menschen sein.

 

Und hier noch ein kleiner Filmtipp zu diesem Thema: „Almanya, Willkommen in Deutschland“

 

 Text von Marouane

Bild Quellen:

 

 

1.https://www.welt.de/politik/deutschland/article166523803/Lehrer-verzweifeln-an-Fluechtlings-Willkommensklassen.html

 

2.https://www.alec.org/article/public-employees-deserve-choice-so-do-public-employee-unions/

 

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